Anton Blitzstein – verschiedene Werke

Netterweise hat uns Anton Blitzstein einige seiner Werke zur Verfügung gestellt:

Anton B (4)Anton B. (5)

Anton B.Anton B. (3)

 Der Mensch, der Heiligenschein und der Selbstbetrug

Am Anfang war nicht das Wort sondern das Nichts.

Das Nichts wurde zum Gedanken, und seitdem entsteht Gescheit dadurch,

dass ein anderer blöd ist. Hauptsache du zwingst unendliches Wachstum in eine

endliche Welt und machst dir die Wirtschaft als Lebensinhalt zu einer

tödlichen Krankheit. Dein Astralkörper gleicht einem Ementaler,

mit unzähligen Löchern. Doch manchmal mengt sich unter den Suchenden

ein Findender, und ein neuer Mund ziert das alte Gebein.

In Zungen redend erfährst du am eigenen Leib:

„Ich gehe über den Planeten des Seins.“ Schützend legen die Mondkälber ihre

Pfoten um mich, kein Psychiater darf mir ein Haar krümmen.

Denn jetzt erst, da der Weltraum seine Türen öffnet, schwebt der neue Mensch

mit erleuchtetem Haupt durch die Galaxien und findet sich selbst.

Anton Blitzstein

 

Anton B (3)Anton B. (2)

Anton B. (4)Anton B (5)

 

 

 

 

1 Kommentar

  1. Dieser poetische Kommentar trifft mich.
    Ich als jemand, der die Mutter das Gutsein und der der Vater das Prinzip : Was du nicht willst das man dir tut, das füg auch keinem andern zu, vorgelebt hat, überlege auch ständig, ob am Anfang wirklich das Wort war, so wie man es von kirchlichen Chefideologen hört.
    Aus eigenem Erleben heraus entsteht bei mir jedenfalls immer Folgendes: „Am Anfang war … Nein nicht das Wort… die Zahl ..am Anfang war die Zahl“ So streite ich mit dem Einfluss der von religiöser Seite in meinen Kopf eindringt, um mich zu entmächtigen. Ich sage: …“die Zahl ist mächtiger. Die Zahlen auf der Haben – Seite sind das Um und Auf, weltbewegend. Derjenige der die Zahlen hat – sprich Geld – spendet es auch und wird dadurch zum großzügigen Bestimmer auch in der Welt, die sich mit Moral, mit Gut und Böse beschäftigt und befreit sich dadurch vom eigentlichen Gutsein.“(hier der Zusammenhang zwischen Buchhaltung und Religion) Das war schon im Mittelalter bekannterweise so beim Aufstieg des Handels und in der Frühen Neuzeit, als die Voraussetzungen für den Kapitalismus geschaffen wurden, zahlten diejenigen die auf der Habenseite hohe Gewinnzahlen hatten für einen Ablass und spendeten der Kirche. (Zehent meine ich jetzt nicht, das war in der Gesellschaft eine Struktur, die auch die Kirche akzeptiert und ausgeübt hat).
    Auch heute sind diese Praktiken noch üblich. Diejenigen, die die anderen ausbeuten, treten, unterdrücken, beiseite Schieben, in der Absicht die eigenen Zahlen zu Gewinn- und Profitzahlen zu machen, und dabei Erfolg haben, bezahlen die Ideologen und Gurus, damit sie Glaubenssätze verbreiten und aufrechterhalten, die die strukturelle Gewalt stabilisieren. Vom Gutsein ist da wenig zu finden weder bei den Predigern noch bei den Geldgebern.
    Und der Arme – heute Otto Normalverbraucher rennt den Chefideologen und Werbetextern nach und lässt sich ausbeuten (um auf das Gedicht Bezug zu nehmen: diejenigen mit der durchlöcherten Aura) und beiseite schieben, zum Konsumenten machen. Zum Gutsein hat er kaum eine Chance.

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