Von Scatha, dem Fluch des Nordens

„Im Norden geht eine Legende umher, wonach einst ein Drache, Scatha, geheißen, die Lande heimsuchte mit Feuer und Schwefel und die Felder, Dörfer und Häuser niederbrannte und deren Bewohner vertrieb oder verschleppte, um sie in seinem Versteck aufzufressen. Lange, so heißt es, währte der Schrecken, viele Leben gingen verloren währenddessen und alle Freude am Leben selbst verschwand. Die Menschen des Nordens beteten und opferten in ihrer bitteren Not zu ihren Göttern, verzweifelt um Erlösung flehend vor dem geflügelten Dämonen, welcher stets in der Nacht zuschlug.

Ein einsamer Held, den die Barden nur als den Letzten Helden bezeichnen, andere aber als Béow, trat hervor und er schwor einen heiligen Eid bei allen Götter, das er nicht eher ruhe, bis das der Schreckenswurm tot zu seinen Füßen liege, selbst wenn er sein eignes Leben dabei verlöre. Und über viele lange, ungezählte Jahre hinweg suchte der tapfere Krieger, so singen es die Barden, in Wäldern, Sümpfen, Bergen und Einöden dieses uralte Übel, bis das er eines Tages dessen Versteck bei einem von Untieren bewohntem See ausfindig machte.

In einer Höhle schlief Scatha, der Fluch des Nordens, auf einem Hort von Gold und Schätzen, welcher der Drache über viele tausende von Jahren geraubt und gehortet hatte und gierig , mit Misstrauen als auch Wachsamkeit bewachte. Als der Letze Held des Untieres Versteck betrat, da erwuch der Drache geschwind, ließ ein mächtiges Gebrüll ertönen und spreizte seine schwarzen Flügel, also das sie den gesamten Innenraum der Höhle erfüllten. Er spie Feuer und Flamme gegen seinen Gegner, doch des Heldens Schild ward mit Runen der Alten Welt versehen, welche Flammen und Feuer abwehrten.

Die Barden singen davon das Drache und Held lange miteinander kämpften, doch das der Letzte Held am Ende als Sieger hervorging und sein Schwert, Hrunting geheißen, tief in des Drachens Brust vorantrieb, also das es das Herz durchbohrte und Blut in Strömen aus der Todeswunde hervorschoss. Mit einem gellenden Schrei brach das geflügelte Untier zu Boden, die Flamme des Lebens für immer erloschen.

Nach einer Legende, welche die Barden am Hofe des Königs von Héodor beizeiten bis zum heutigem Tag vortragen. Eine alte Sage ist dies, zuerst schriftlich festgehalten von Béalog dem Sänger; vorher wurde diese Geschichte nur mündlich weitergegeben und man nimmt an, das sie aus der Zeit der Vorväter des Volkes von Héodor stammte, als diese noch ein Wandervolk waren und noch nicht ihre Heimat in den Bergen der Wacht gefunden hatten.“

Niedergeschrieben von Taliesin, dem Sohn von Talhearn, als dieser am Hofe des Königs von Héodor sich aufhielt

Vom Fernsten Osten

Im Fernsten Osten liegt das Land das von feuerspeienden, vierbeinigen Schlangen mit Fischschuppen bewohnt sei, weiter ostwärts liegt ein Land, so sagen es Überlieferungen, das von seligen Geistern bewohnt sei, die auf dem Wind reiten und deren Leiber nicht den frühzeitigen Tod kennen, also das sie ewig leben.

Im Ostmeer da liegt eine Insel, die von Menschen bewohnt sein soll, welche Ohren haben, die bis zum Bauch reichen und nur auf einem Fuße umherhüpfen, eine weitere Insel soll es geben, wo ;Menschen hausen, deren Gesichter im Bauch liegen und deren Arme so stark sind, das selbst die stärksten Biester ihnen nicht widerstehen können. In einem andren Land, noch weiter als diese Orte ostwärts gelegen, erzählt man sich das dort Wesen leben, die halb Vogel, halb Mensch sind und wie die Vögel sich unterhalten und durch die Lüfte sich bewegen.

So und ähnlich sagen die Händler welche aus den fernen Ländern heimkehren; doch ob diese oder andere Fabeln wahr sind, das ist zu bezweifeln.

Aus der Schrift eines Gelehrten von Sarkomand