Theater
SchauSchau a Schauspiel
mit Schauspielern.
Jö, auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
–
Schau -a Schauspiel nur für uns zwein.
Wie schön muss es sein, da OBEN allein.
Im Rampenlichte voll zu stehen und auf die anderen herunter zu sehn.
Doch dann stand ich dort.
Oben – vor all den Leuten vor Ort.
Und lernte dazu: ICH spiele zur Freude der ANDERN.
Nicht nur um in meine Seele zu wandern und zu sehen
ich spiele, was ich gar nicht bin, wiedermal auf der Suche nach dem tieferen Sinn.
Wer andrer zu sein und doch sich SELBST zu spielen,
ist einer der Vorteile von vielen,
wenn man den Fuß auf die Bühne setzt.
Zuerst ganz scheu, nervös, ja fast verletzt.
Doch dann beginnst Du den Draht zur Rolle zu finden
und dich immer mehr ans Ensemble zu binden.
–
Schau – a Schauspiel
mit Freunden ist’s jetzt.
Und Du hoffst, du bist richtig besetzt
für die Rolle im Stück und im Leben zugleich.
Ich möcht’s nicht mehr missen
und werde fast bleich
beim Gedanken an den letzten Vorhang im Spiel.
Denn es gibt und es gab mir so viel,
wer zu sein, der du dennoch nicht bist,
wer zu sein, der aber ein Stück von dir ist.
–
Schau – a Schauspiel
nimm Platz auf dem Thron
Genieße das Stück
das Stück Illusion.
E.T., Wien 17.06.2014
2011 ging ich – wieder einmal – auf dem Gelände des OTTO WAGNER SPITAL mit meiner Spiegelreflexkamera spazieren. Mein Ziel nach vielen Naturfotos war die für mich schönste Kirche Wiens.
Als ich dort ankam stand ein Polizeiauto, ein Schrottwagen und eine riesige Filmcrew vor MEINER Kirche. Doch frech wie ich bin fragte ich jemanden, ob ich doch noch schnell ein paar Fotos machen darf. Eine ¼ Stunde wurde mir gewährt. Als ich fertig war und gehen wollte, lief mir ein junger Mann mit wildem Haar und Tattoos nach und sprach mich an. Erst war ich ein wenig verunsichert, aber dann fragte er mich, ob ich nicht auch gerne mal bei so einem Dreh mitmachen wolle.
Ich sagte nach kurzem Überlegen zu, denn ich war aufgrund einer MANISCH-DEPRESSIVEN-ERKRANKUNG im Krankenstand und hatte somit ZEIT. Dass mir das Statistendasein und die Komparserie so gefallen würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt ja nicht wissen.
Inzwischen habe ich schon bei über 50 Produktionen mitgewirkt. Sogar bei einigen Werbespots habe ich das Fernsehbild gefüllt. Auch Sprechrollen wurden mir schon zugetraut.
Am schönsten ist es aber, dass man ganz tolle Schauspieler kennen lernen kann und die VIELEN NETTEN GESPRÄCHE in den häufig sehr langen Wartepausen zwischen den Kamera-Einstellungen. Selbst Freundschaften haben sich dadurch schon entwickelt. Meinen besten Freund Stefan habe ich auf einem Dreh kennengelernt. Etliche Bekanntschaften und Telefonkontakte sind am Set entstanden.
Seit einem Jahr spiele ich auch in einer Theatergruppe mit, für die ich das oben angeführte Gedicht geschrieben habe. Im „THEATERLABOR“ spielten wir das Stück „Die Kaktusblüte“. Dieses Jahr im Oktober werden wir „Das Konzert“ aufführen. Das Theaterspielen finde ich noch viel amüsanter als TV- und Kinoproduktionen. Man kann bei der Bühnenaufführung nichts wiederholen und hat nur eine Chance. Die Nervosität und das Lampenfieber sind garantiert. Eine HERAUSFORDERUNG für jemanden wie mich mit meiner Erkrankung.
Viele Betroffene haben mich schon gefragt, ob sie das denn auch machen könnten? Antwort: JA und nochmal JAAAAA!!! JEDER kann das machen, man(n)/frau muss weder schön, schlank, groß oder sonst etwas sein – bin ich übrigens auch nicht. Sogenannte „All day faces“ sind immer gefragt. In der Realität gibt es ja auch ganz unterschiedliche Typen von Menschen.
Was braucht man dazu? Einige gute (Privat-)Fotos. – in Portrait und ein Ganzkörperfoto. Und dann kann man sich bei einer der SERIÖSEN AGENTUREN registrieren lassen. Wichtig ist, dass die ANMELDUNG GRATIS sein muss. Sonst ist die Agentur nicht empfehlenswert.
Zwei gute Kontaktadressen für Wien/Österreich sind:
www.extras.co.at und www.modelcompany.at
Jetzt wünsche ich allen, die sich angesprochen fühlen, viel Spaß und vielleicht sehen wir uns ja bald am nächsten Set.
Tomm