Ich war ein Heimkind

Ich war ein Heimkind. Vieles war enttäuschend. Später konnte ich vieles auch als Bereicherung sehen. Man lernt auch aus Negativem, wenn man will, man kann aber auch zum Opfer werden. Wenn man sich z.B. in einer Gruppe nicht behaupten kann. Ich war kein Opfer, kein Täter (im Sinne von Mobbing), irgendwo dazwischen. Das Heim war riesig. Ich wurde oft geärgert. Ich lief weg. Auch vor meinen Problemen. Ich wehrte mich aber auch. Ich wollte schon immer Künstler werden. Danach habe ich eine Lehre fast fertig gemacht. Mit 15 kam ich in dieses Heim in Wien. Das war in den 90-igern. Heim war besser als zu Hause. Ich hatte auch Freundschaften gehabt. In diesen 3 Jahren habe ich viel gelernt. Es war aber schon streng. Um 10 Uhr hatte man im Bett zu sein. Wir nannten das „Kinderbettsperre“. Ich wehrte mich zwar, war aber auch ein Feigling und war abgehauen. Geschlagen wurden wir aber nicht. Manchmal stritten die Betreuer (vor allem Jüngere mit Älteren). Ein anderer Betreuer war streng und rastete schnell aus. Er war älter und selber im Heim gewesen. Er wollte immer recht haben. Er kritisierte auch seine Kollegen.

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