Eine Psychose ist gekennzeichnet durch einen gestörten Realitätsbezug, meist Wahnvorstellungen.
Zu dieser Thematik war ich auf einem Vortrag des US-Amerikaners Will Hall mit dem Titel „Psychotisches Erleben und spirituelles Erwachen.“
In diesem Vortrag schilderte Will Hall, dass es neben dem westlichen Verständnis, Psychose als Krankheit zu begreifen, auch andere Sichtweisen gibt:
So würde in der indigenen Bevölkerung, z.B. den Indianern, Psychose als spirituelles Erwachen gedeutet (Schamanen, Medizinmänner).
Auch könnte jeder in eine Psychose verfallen, so z.B. durch Schlafentzug.
Zudem seien auch dem westlichen Verständnis übersinnliche Vorstellungen nicht fremd, wenn man z.B. die Gotteserfahrung, die Wahrnehmung von Verstorbenen, die Mystik betrachte.
Dennoch könne jeder nur für sich selbst sagen, ob seine psychotischen Erfahrungen krankhaft waren oder übersinnliche Wahrnehmungen beinhalteten.
So eingängig diese Informationen auch für mich waren, spürte ich doch, dass ich anfing über meine Vorstellungen aus der Vergangenheit nachzudenken, und wie ich in einen Strudel drohte zu geraten. Deshalb verließ ich den Vortrag nach der Pause.
Nach reiflicher Überlegung kann ich nur sagen, dass meine Psychosen nicht spirituelles Erwachen waren, sondern einfach nur krank.