Lerne ich meine Armut einzusehen
Weihenacht (?)
Heuer fand zum 2. Mal das Streetlife Festival in der Babenberger Straße statt und meine Freundin Lintschi organisierte wieder ihren Freundes- und Bekanntenkreis für’s Einstricken. Ich nenne es: „Sich Einbringen in den öffentlichen Raum“ und hab’ deshalb auch Verkehrszeichen und Ähnliches eingestrickt. Ich muss zugeben, meine Beiträge sind nicht so kreativ und eher klein im Vergleich zu denen von anderen Frauen (Männer hab’ ich beim Anbringen am Freitag Nachmittag nicht gesehen), aber es hat Spaß gemacht..
Hier der Link zur Homepage_ http://www.streetlife-festival.at/ . Die Facebook –Seite heißt Streetlife Festival 2015
Ich habe zwei gewaltige psychische Krisen erlebt. Meine zweite wurde durch Mitgliedschaft in einer innerkirchlichen – damals noch – Sekte verursacht. Ich wurde zur Stimmenhörerin, ich hörte Gedanken, die nicht die meinen waren.
Man hatte dort meinen Hang zum Mystizismus, mein Zurückwollen in die magische Welt der Märchen weidlich ausgenutzt. Als ich Zuhause rund um den Aschermittwoch eine Vorstellung in mir hochkommen sah von Büchern die zu Asche werden, begann ich mich gegen alle Einflüsse zu wehren und schaffte es dann ein paar Monate später endlich wegzugehen.
Es folgte eine lange Zeit voller Ängste, Stimmen-/Gedankenhören und schlafloser Stunden in der Nacht in der ich nur mit größtem Pflichtbewusstsein meine Alltagsarbeit als Hausfrau und Mutter und Datatypistin erledigte.
Ich suchte mir auf vielen Seiten Hilfe: Akupressur, personenzentrierte Psychotherapie, Begleitung in der Gesellschaft gegen Sekten und Kultgefahren sowie im Institut für Erziehungshilfe.
Aber ein ganz wichtiger Durchbruch für mich war die Begegnung mit Monika Mikus.
Sie geht in die Frauenrunde der Piaristenpfarre und dort haben wir uns auch kennengelernt. Sie ging auf mich zu und überreichte mir ihre Geschenkpublikation und erzählte mir, dass sie Stimmenhörerin sei. Diese Begegnung erlebte ich als befreiend, während ihr erster Eindruck der war – v.a. weil ich danach (aus anderen Gründen) nicht mehr zur Frauenrunde kam – , dass sie mich verängstigt hätte.
Wir trafen uns dann zufällig wieder und sie lud mich zu sich ein. Wir saßen in einem ihrer Zimmer auf kleinen Lehnstühlen und sie erzählte von ihrer Stimme – Adonis – ganz unbeschwert, ganz alltäglich, und dass sie mit dieser Stimme geredet hätte und ihr geantwortet hätte, sie gefragt hätte. Ich hörte ihr mit offenem Mund zu und fühlte mich erleichtert: Man kann mit den Stimmen reden? Darf man denn das? Monika hat meine Stimmen entmystifiziert.