Teilnahme am Streetlife-Festival

Heuer fand zum 2. Mal das Streetlife Festival in der Babenberger Straße statt und meine Freundin Lintschi organisierte wieder ihren Freundes- und Bekanntenkreis für’s Einstricken. Ich nenne es: „Sich Einbringen in den öffentlichen Raum“ und hab’ deshalb auch Verkehrszeichen und Ähnliches eingestrickt. Ich muss zugeben, meine Beiträge sind nicht so kreativ und eher klein im Vergleich zu denen von anderen Frauen (Männer hab’ ich beim Anbringen am Freitag Nachmittag nicht gesehen), aber es hat Spaß gemacht..
Hier der Link zur Homepage_ http://www.streetlife-festival.at/ . Die Facebook –Seite heißt Streetlife Festival 2015

 

Anamnese

In Unterkärnten aufgewachsen, normale Kindheit bis zum 10. Lebensjahr. In dieser Zeit begann mein Vater gewalttätig zu werden. Er schlug nicht nur mich sondern auch meine älteste Schwester und meinen Bruder in seiner Adoleszenz. Schlechte Schulleistungen wurden bestraft. Ich genügte meinem Vater nicht. Zusätzlich wurde ich in der Schule gemobbt – schon meine X-Beine genügten um anders zu sein. Mein Bruder war ein großes Vorbild für mich, seinen Musikgeschmack teile ich noch heute. Er ist nicht mehr da, weil er sich vor drei Jahren das Leben nahm. Mit dreiundzwanzig wurde bei mir eine schizoaffektive Psychose attestiert. Seitdem nehme ich regelmäßig Psychopharmaka ein. Ich konsumiere regelmäßig Cannabis (weil ich es nicht nur als Rauschmittel sondern als Medikament sehe) und Alkohol. In einer Psychotherapiestunde hatte ich ein Gespräch mit meiner Therapeutin über den Ausbruch meiner Psychose, das ich auch ohne Drogenmissbrauch, psychotisch geworden wäre. Therapie hat mir bis jetzt immer gut getan.

Im Moment habe ich keine Probleme mit meinen Restbeständen meiner Psychose. Ich lernte mit der Zeit viele Dinge lockerer zu sehen und mich selbst nicht so wichtig zu nehmen weil man nicht alles wissen kann. Bezüglich der Sucht hatte ich mehrere Entzüge. Einmal wurde ich mit Medikamenten vollgestopft ein anderes Mal versuchte man mir mithilfe von Benzodiazepine zu helfen. Dort gab es eine kontrollierte Vergabe der Medikamente was ich gut fand. Man sollte Benzodiazepine nur kontrolliert vergeben.

Eigentlich möchte ich Horst nicht mehr missen

von Christian Derflinger

Ich lebte eigentlich ein ganz normales Leben als Techniker im Bereich der Forschung an der Technischen Universität in Graz, ich hatte ein gut funktionierendes soziales Umfeld, also einige gute Freunde und auch viele gute Bekannte und unter anderem ein für mich besonders schönes Hobby, das zugleich auch meine Leidenschaft war: Ich arbeitete auch als Statist in der Grazer Oper. Das war zwar alles mit einem gewissen Stress verbunden, aber ich habe mich immer wohlgefühlt und es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass ich bald an paranoider Schizophrenie erkranken würde.

Der erste Kontakt
Es fällt mir relativ schwer, über den ersten Kontakt mit „meiner Stimme“ zu sprechen, ohne auch vom psychotischen Erleben (bzw. von den schizophrenen Schüben) zu erzählen, das mit seinem Auftauchen verbunden war.
Der „Horst“, wie ich ihn nenne – es handelt sich bei mir um eine männliche Stimme –, tauchte zum ersten Mal am 15. Dezember 2007, etwa um 10.00 Uhr in meinem Kopf auf. Ich weiß die Uhrzeit deshalb so genau, weil ich dachte, das Radio hätte sich automatisch eingeschaltet. Dem war aber nicht so. (Horst heißt er erst, nachdem ihn eine gute Freundin – Jahre nach seinem Auftreten – mal so nannte und ich diesen Namen einfach übernahm, weil er mir gefiel. Horst hat weiterlesen →

Diagnose und Gesellschaft – ein kurzes Interview

Diagnose und Gesellschaft?

Man sieht es ja nicht gleich und solange es niemand weiß, geht es ja. Wenn man sich aber komisch verhält, dann sieht es anders aus. Wenn man z.B. zugibt, Stimmen zu hören, glauben die anderen man sei nicht ganz dicht.

Und die Diagnose selbst?

Das Schlimmste an der Schizophrenie ist, wenn Realität und Traum verschwimmen. Alpträume werden wahr. Man glaubt Geschichten oder Filme wären echt. So erlebt man Horrorfilme z.B. auf der Straße noch einmal. Um in der Früh aufzustehen und meine Ängste zu überwinden, brauche ich manchmal 30 Minuten. Früher war das leichter. Schwierig ist auch die eigene Verwirrtheit. Sorgen entstehen, oft reicht schon ein Blick eines Anderen. War dieser Blick böse gemeint? Dann weiß ich nicht, was real ist und was nicht. Ich glaube ich habe mich von der Realität entfernt, weil ich sie nicht aushalte. Manchmal mache ich mir auch Sorgen, dass meine Gutmütigkeit ausgenutzt wird.

Wie geht es Ihnen mit Mitmenschen?
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STIMMEN hören zwischen SCHULD und WÜRDE von Monika Mikus

Was war in meinem Leben schief gegangen, als ich am 9. April 1999 plötzlich eine Vorladung zum Bezirksgericht zugestellt bekam?
Welcher Tat beschuldigte man mich?
Ich fühlte mich, abgesehen von einer Meinungsverschiedenheit mit meinen beiden Söhnen über einen
Großeinkauf in einem Papiergeschäft, froh und glücklich. Meine Lebenssituation war für einen Neuanfang nach den düsteren Monaten meiner Krebstherapie geradezu perfekt! Nur die Vorladung in meiner Hand
bewies mir schwarz auf weiß: „Irgendetwas stimmt hier nicht!“

Warum sollte ich mich für meinen „himmlischen“ Einkauf rechtfertigen? Er war zwar „höllisch“ hoch gewesen, aber ich hatte keine Schulden gemacht! Und die drei Sätze, die ich an diesem eigenartigen 1. April wahrgenommen hatte, kamen mir erst wieder in den Sinn, als ich ADONIS, ihren unsichtbaren „Flüsterer“, im Mai kennen lernte. weiterlesen →

Glücklich sein – auch wenn man sich einsam fühlt!

ich habe gelernt, glücklich und zufrieden zu leben, auch wenn man das ganze Leben nur enttäuscht worden ist – es ist nicht einfach – aber es geht.

Manchmal, wenn die Tage solang sind, dass man glaubt, es gibt kein Ende,

dann danke ich jemanden, der mir einen Moment Zeit schenkt und bin wieder glücklich und zufrieden, dass ich es erleben durfte – es gibt soviel, was ich nicht weiß, aber eines weiß ich ganz genau, ich habe zwei gesunde Hände, mit denen ich soviel Gutes für mich und auch andere machen kann.

Ich kann einen Armen die Hand reichen und ihm das Gefühl geben, nicht alleine zu sein, ich kann mir selbst was Gutes tun, indem ich mir was schmackhaftes koche oder auch meinen Hobbys nachgehen –

ich kann aber vor allem mit meinem Lächeln andere zum Lachen bringen! weiterlesen →

Forschung in der Psychiatrie (Psychopharmaka)

Das erste Mal mit der Psychiatrie in Kontakt gekommen bin ich 1995, mit 25 Jahren. Ich erhielt die Diagnose „akute psychotische Episode“. Mir wurde von Ärzten mitgeteilt, dass ich, nur wenn ich Neuroleptika einnehme, einen weiteren Psychiatrieaufenthalt vermeiden könnte.

Als ich mich mit anderen Betroffenen austauschte, erfuhr ich, dass viele von ihnen, laufend Neuroleptika einnahmen, aber trotzdem immer wieder in die Psychiatrie mussten. Wegen der Nebenwirkungen der Neuroleptika, die mich sehr einschränkten, entschied ich mich dazu, keine Neuroleptika regelmäßig einzunehmen, sondern Ursachen und Auslöser  meiner Psychose zu suchen. Denn meiner Erfahrung nach kann die Einnahme von Neuroleptika zwar in gewissen Situationen unterstützend wirken, lindert dabei aber bestenfalls die Symptome und behebt keine Ursachen sowie diese auch keine Probleme löst.

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Mein Leben und meine Stimmen

Ich habe zwei gewaltige psychische Krisen erlebt. Meine zweite wurde durch Mitgliedschaft in einer innerkirchlichen – damals noch – Sekte verursacht. Ich wurde zur Stimmenhörerin, ich hörte Gedanken, die nicht die meinen waren.

Man hatte dort meinen Hang zum Mystizismus, mein Zurückwollen in die magische Welt der Märchen weidlich ausgenutzt. Als ich Zuhause rund um den Aschermittwoch eine Vorstellung in mir hochkommen sah von Büchern die zu Asche werden, begann ich mich gegen alle Einflüsse zu wehren und schaffte es dann ein paar Monate später endlich wegzugehen.

Es folgte eine lange Zeit voller Ängste, Stimmen-/Gedankenhören und schlafloser Stunden in der Nacht in der ich nur mit größtem Pflichtbewusstsein meine Alltagsarbeit als Hausfrau und Mutter und Datatypistin erledigte.

Ich suchte mir auf vielen Seiten Hilfe: Akupressur, personenzentrierte Psychotherapie, Begleitung in der Gesellschaft gegen Sekten und Kultgefahren sowie im Institut für Erziehungshilfe.

Aber ein ganz wichtiger Durchbruch für mich war die Begegnung mit Monika Mikus.

Sie geht in die Frauenrunde der Piaristenpfarre und dort haben wir uns auch kennengelernt. Sie ging auf mich zu und überreichte mir ihre Geschenkpublikation und erzählte mir, dass sie Stimmenhörerin sei. Diese Begegnung erlebte ich als befreiend, während ihr erster Eindruck der war  –  v.a. weil ich danach (aus anderen Gründen) nicht mehr zur Frauenrunde kam – , dass sie mich verängstigt hätte.

Wir trafen uns dann zufällig wieder und sie lud mich zu sich ein. Wir saßen in einem ihrer Zimmer auf kleinen Lehnstühlen und sie erzählte von ihrer Stimme – Adonis – ganz unbeschwert, ganz alltäglich, und dass sie mit dieser Stimme geredet hätte und ihr geantwortet hätte, sie gefragt hätte. Ich hörte ihr mit offenem Mund zu und fühlte mich erleichtert: Man kann mit den Stimmen reden? Darf man denn das? Monika hat meine Stimmen entmystifiziert.