Stopp der Lebensmittelverschwendung – von Birgit

Die gleichnamige Kampagne war eine Zeit lang Programmschwerpunkt im ORF. Im Zuge dessen wurde eine Untersuchung von Greenpeace in Zusammenarbeit mit dem ORF vorgestellt, dass nahezu alle Lebensmittel über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus haltbar sind. Es gibt ja auch nur die Mindesthaltbarkeit an. Verlassen soll man sich auf seine Sinne, wie Geschmack- und Geruchssinn.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist zu unterscheiden vom Verbrauchsdatum, etwa bei Fisch und Fleisch. Bis zu diesem Datum müssen Fisch oder Fleisch verbraucht sein.

Tatsächlich werden in Österreich Tonnen von noch haltbaren Lebensmitteln weggeworfen. Teilweise sind die Originalverpackungen noch nicht einmal geöffnet worden. Man sollte sich wirklich überlegen, was man einkauft und nicht durch Aktionspreise oder schöne Aufmachungen zu Kaufräuschen verführen lassen.

Eine gute Initiative ist die Wiener Tafel, die unverkäufliche Lebensmittel an Armutsbetroffene verteilt.

Plattform Sichtbar Werden – ein Beitrag von Birgit

http://www.armutskonferenz.at/aktivitaeten/sichtbar-werden.html

Die Plattform Sichtbar Werden ist eine Initiative von Armutsbetroffenen im Rahmen der Armutskonferenz.
Wir trafen uns am ersten Wochenende im September in einem Seminarzentrum in Raach am Gebirge bei Gloggnitz.
Viele Gruppen von Armutsbetroffenen waren zugegen, so Arbeitslose, Alleinerziehende, psychisch Kranke, ehemalige Obdachlose und Drogensüchtige.
Zunächst gab es ein allgemeines Kennenlernen, dann wurden Erwartungen an das Wochenende geäußert.
Den Samstag verbrachte ich in Theaterworkshops zum Selbstverständnis von Armutsbetroffenen. Es gab aber auch einige Workshops zur Öffentlichkeitsarbeit, um das Thema in den Medien präsenter zu machen und Verständnis für unsere Lage zu schaffen.
Am Sonntag wurde dann an einem Leitfaden zur Plattform Sichtbar Werden gearbeitet, unserem Selbstverständnis. Wir fordern die Anerkennung und Wertschätzung der Gesellschaft von Armutsbetroffenen.

Vom Ursprung des Bösen – ein Beitrag von Birgit

Vor kurzem war ich auf einem theologischen Vortrag von Prof. Grishake zum Thema „Woher kommt das Böse?“ im Rahmen der theologischen Kurse am Stephansplatz. Wenn man sich rechtzeitig anmeldet, bekommt man mit dem Kulturpass gratis einen Platz.

Es herrschte großer Zulauf. Angesichts von IS-Terror u.ä. interessieren sich viele Menschen dafür, woher das Böse in der Welt eigentlich stammt.

Es gäbe drei Antwortmöglichkeiten: weiterlesen →

Krank oder doch gesund?

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) definiert Gesundheit als Zustand des vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht die bloße Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Vorteil dieser Definition ist der ganzheitliche Ansatz. Doch steckt in dieser Aussage nicht auch ein schwer zu verwirklichender hoher Anspruch? weiterlesen →

Psychose – ein Beitrag von Birgit

Eine Psychose ist gekennzeichnet durch einen gestörten Realitätsbezug, meist Wahnvorstellungen.

Zu dieser Thematik war ich auf einem Vortrag des US-Amerikaners Will Hall mit dem Titel „Psychotisches Erleben und spirituelles Erwachen.“

In diesem Vortrag schilderte Will Hall, dass es neben dem westlichen Verständnis, Psychose als Krankheit zu begreifen, auch andere Sichtweisen gibt: weiterlesen →

Die Umweltenzyklika „Laudato si“ – ein Beitrag von Birgit

Die Umweltenzyklika des Papstes Franziskus richtet sich nicht nur an die „katholische Welt“, sondern an alle Menschen. Ich bin evangelisch und fühle mich von der Enzyklika stark angesprochen.

Zunächst analysiert Papst Franziskus die aktuelle Lage, die von Umweltzerstörung und hierauf beruhendem Klimawandel gekennzeichnet sei. Es bestehe hoher Handlungsbedarf.

Danach stellt er eine Interdependenz von Umweltschäden und Armut fest: Vor allem die Ärmsten seien vom Klimawandel und dessen Folgen betroffen.

Eingeschoben wird ein Kapitel über den christlichen Umgang mit der Schöpfung. Hierin stellt Papst Franziskus klar, dass die Umwelt ein kollektives Gut sei und die Menschen Verantwortung dafür trügen.

Es gäbe verschiedene Verantwortungsebenen im Kampf gegen die dramatischen Folgen der Umweltzerstörung. So sei die Politik, die Wirtschaft und die Kirche gefordert.

Abschließend wird an den Lebensstil jedes einzelnen appelliert: „Weniger sei mehr.“

Die Umweltenzyklika “Laudato si” von Papst Franziskus

Anamnese

In Unterkärnten aufgewachsen, normale Kindheit bis zum 10. Lebensjahr. In dieser Zeit begann mein Vater gewalttätig zu werden. Er schlug nicht nur mich sondern auch meine älteste Schwester und meinen Bruder in seiner Adoleszenz. Schlechte Schulleistungen wurden bestraft. Ich genügte meinem Vater nicht. Zusätzlich wurde ich in der Schule gemobbt – schon meine X-Beine genügten um anders zu sein. Mein Bruder war ein großes Vorbild für mich, seinen Musikgeschmack teile ich noch heute. Er ist nicht mehr da, weil er sich vor drei Jahren das Leben nahm. Mit dreiundzwanzig wurde bei mir eine schizoaffektive Psychose attestiert. Seitdem nehme ich regelmäßig Psychopharmaka ein. Ich konsumiere regelmäßig Cannabis (weil ich es nicht nur als Rauschmittel sondern als Medikament sehe) und Alkohol. In einer Psychotherapiestunde hatte ich ein Gespräch mit meiner Therapeutin über den Ausbruch meiner Psychose, das ich auch ohne Drogenmissbrauch, psychotisch geworden wäre. Therapie hat mir bis jetzt immer gut getan.

Im Moment habe ich keine Probleme mit meinen Restbeständen meiner Psychose. Ich lernte mit der Zeit viele Dinge lockerer zu sehen und mich selbst nicht so wichtig zu nehmen weil man nicht alles wissen kann. Bezüglich der Sucht hatte ich mehrere Entzüge. Einmal wurde ich mit Medikamenten vollgestopft ein anderes Mal versuchte man mir mithilfe von Benzodiazepine zu helfen. Dort gab es eine kontrollierte Vergabe der Medikamente was ich gut fand. Man sollte Benzodiazepine nur kontrolliert vergeben.

Diagnose und Gesellschaft – ein kurzes Interview

Diagnose und Gesellschaft?

Man sieht es ja nicht gleich und solange es niemand weiß, geht es ja. Wenn man sich aber komisch verhält, dann sieht es anders aus. Wenn man z.B. zugibt, Stimmen zu hören, glauben die anderen man sei nicht ganz dicht.

Und die Diagnose selbst?

Das Schlimmste an der Schizophrenie ist, wenn Realität und Traum verschwimmen. Alpträume werden wahr. Man glaubt Geschichten oder Filme wären echt. So erlebt man Horrorfilme z.B. auf der Straße noch einmal. Um in der Früh aufzustehen und meine Ängste zu überwinden, brauche ich manchmal 30 Minuten. Früher war das leichter. Schwierig ist auch die eigene Verwirrtheit. Sorgen entstehen, oft reicht schon ein Blick eines Anderen. War dieser Blick böse gemeint? Dann weiß ich nicht, was real ist und was nicht. Ich glaube ich habe mich von der Realität entfernt, weil ich sie nicht aushalte. Manchmal mache ich mir auch Sorgen, dass meine Gutmütigkeit ausgenutzt wird.

Wie geht es Ihnen mit Mitmenschen?
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Stigma verfasst von Birgit

Vorurteile der Gesellschaft gegen Arme und psychisch Kranke

„Sie lügen, betrügen und stehlen,

sind ungepflegt, dreckig und stinken

schlicht sind faul.“

Dabei sind wir nicht anders als der Rest der Gesellschaft.

Die Gesellschaft ist uns gegenüber ungerecht.

Überall stößt man auf solche Vorurteile, wenn man sich outet.

Nützlich wäre eine Kampagne, dass Arme und psychisch Kranke so sind wie du und ich.

Das müsste in die Gesellschaft getragen werden,

so dass man akzeptiert und wie jeder andere respektiert wird.